Fanfiction

Hätte ja sein können

Autor: Bluesue

zurück, kletterte zu ihr, hielt ihr die Arme über dem Kopf fest.

„Ich will das Du mich ansiehst, schau mir in die Augen und sag nein!“

„Wie ich Dich hasse!“ flüsterte sie und verfluchte ihren betrügerischen Körper, der unmissverständlich auf Per reagierte.
„Du wiederholst Dich!“

Er senkte den Kopf und küsste die blosse Haut zwischen ihren Brüsten, die er so gut erreichen konnte, weil sie nur ein Top trug. Die Leidenschaft durchfuhr sie wie ein Feuerblitz. Warum war das hier nur so wundervoll, egal wie die Umstände aussahen?

„Ich möchte Dich berühren“, murmelte Marie nach einer Weile zärtlicher Tortur. Ein bisschen misstrauisch befreite er eine Hand und diese krallte sich sofort in sein schwarzes Strubbelhaar. Sie zog ihn damit hoch, um ihn endlich richtig küssen zu können.

„Autsch“, jammerte er an ihren Lippen und sie biss ihn auch noch und liess dann ihre Zunge in seinen Mund gleiten. Er merkte nicht mal, dass er ihre andere Hand ebenfalls losliess, seine Knochen waren wie Gelee. Marie verwöhnte ihn sehnsüchtig.

Alle Gedanken an Rache und Überlegenheit waren wie weggeblasen. Es war einfach nur schön, einander langsam auszuziehen, sich zu lieben und zusammen einen nötigen, heftigen Höhepunkt zu erreichen.



„Willst Du darüber reden, Marie?“ fragte er sie, die noch immer an ihn geschmiegt lag.
„Nein“, antwortete sie.
„Bist Du mir böse?“
„Sicher nicht! Was passieren muss, passiert.“
Per barg sein Gesicht in ihrer Halsgrube. „Ich fühl mich nicht so gut.“
Jetzt lachte sie leise. „Du Spinner, brauchst wirklich kein schlechtes Gewissen zu haben!“ Sie gab ihm einen Kuss.
Er sah sie an. „Ich versuch’s.“

Später gingen sie noch auf ein Bier und am Abend warf Marie Thomas raus. Er wollte mit ihr reden, aber sie lächelte ihn bloss an und wartete, dass er endlich verschwand.



Roxette begannen am neuen Album zu arbeiten.

Die Aufnahmen verliefen störungsfrei. Jedoch die richtigen Songs rauszupicken war schwierig. Per hatte so viele tolle Lieder geschrieben.

Marie war zur Zeit etwas überrascht, aber glücklich mit ihrem neuen Freund. Er hiess Johan Kinde und war auch Sänger. Sie hatte nicht gedacht schon so bald wieder jemanden zu finden, der zudem auch noch wirklich nett war. Er hatte ein fröhliches Temperament und verstand Marie in ihrem Wesen.

Ihre Beziehung blühte während der Zeit im Studio auf. Sie waren beide aktiv und sich durch den gemeinsamen Beruf unheimlich nah. Sie hatten gemeinsame Freunde und Per mochte ihn auch.

Manchmal besuchte Marie Johan bei seinen Bandproben, doch auf den dunkelhaarigen, feschen Klavierspieler namens Mikaël Bolyos wurde sie nicht besonders aufmerksam. Klar merkte sie, dass er ein Virtuose am Piano war und gut aussah, mehr aber auch nicht. Einmal spielte sie am Keyboard und er lobte sie. Marie schenke ihm daraufhin ihr schönstes Lächeln. Dass sie ihm damit eine schlaflose Nacht bescherte, konnte sie nun wirklich nicht ahnen.

Johan und Marie lebten sich auseinander, als Roxette auf Promotion für Joyride ging. Johan konnte nicht mit und das Telefon reichte nicht, um ihre Beziehung zu halten.

Johan verliess Marie für ein junges Fotomodell.

Ihr Herz kriegte einen Riss und Marie Depressionen. Sie fühlte sich alt und hässlich. Sie trank über den Durst, rauchte mehr denn je und weinte sich nachts in den Schlaf. Ihre ganze Umgebung war sehr besorgt um sie, allen voran Per und Åsa.

Als sie wieder daheim waren, begann Marie eine Therapie, in der sie ihre Probleme bezüglich Männern und ihrer Karriere zu lösen versuchte.

Der Psychologe war fähig ihr zu helfen. Marie ging es langsam besser. Das einzige Tabu-Thema war Per. Sie weigerte sich über ihn, ihre Gefühle für ihn und ihre Beziehung zu reden. Ihr Therapeut warnte sie jedoch, dass sie irgendwann in ihrem Leben mit den Tatsachen konfrontiert werden würde. Welche, musste er ihr dann aber nicht erklären, das wusste sie natürlich.

Roxette sollten nun eine Welt-Tournee machen. Vorbereitungen und Proben begannen.

Die Tour wurde ein voller Erfolg. Das Publikum begrüsste sie überall mit Jubel und wärmstem Applaus.

Backstage und in Hotelräumen war das Leben natürlich Chaos. Per und Åsa hatten einander. Sie halfen sich mit dem immensen Druck fertigzuwerden. Åsa war sein ruhender Pol, seine Stütze mit ihrer liebenden, beruhigenden Art.

Marie hatte einen alten Freund aus Halmstad namens Ulf gefragt, ob er ihr Assistent sein wollte. Doch konnte sie ihn nachts nicht festhalten oder ihre Spannungen loswerden.

Wenn es allzu schlimm wurde suchte sie Streit mit Per. Der liess sich nicht lumpen. Es ging nie um wichtige Dinge. Sie kabbelten sich wie ein altes Ehepaar und brachten die anderen zum lachen.

Per beklagte sich bei Åsa über Marie, über ihre Launen, ihr freches Mundwerk und ihr Talent immer das von ihm zu bekommen, was sie sich in den Kopf setze. Sie liess sich von ihm nicht ein X für ein U vormachen.

Åsa hörte zwar zu, gab aber nie einen Kommentar ab. Sie wusste, dass Per seine Freundin Marie liebte, komme was da wolle. Auf Marie konnte er sich verlassen, was eine Seltenheit war, besonders wenn es um Geld und Erfolg ging.


In Sidney sollte sich Marie’s Leben für immer verändern.

Mikaël Bolyos hatte sich schon in Marie verliebt, als sie noch mit Johan ging. Sie war so eine grosszügige, feine Frau in seinen Augen. Er mochte wie sie redete, wie sie sich bewegte, lachte und ihr Gesang ihm Gänsehaut verursachte. Neidisch hatte er zugesehen, wenn Johan sie zärtlich küsste. Innerlich knurrte er. Sie gehörte zu ihm.

Doch irgendwie hatte er gewusst, dass seine Zeit kommen würde. Marie war wieder Single und er hatte Kinde’s Band verlassen. Nichts stand ihnen mehr im Weg.

Zufall war es, dass er Pelle Alsing, den Drummer von Roxette sehr gut kannte. Pelle lud ihn ein, auf seinem Australien-Trip doch beim Gig vorbeizuschauen. Das musste man Micke nicht 2x sagen.

Er hoffte nur, dass Marie sich freuen würde ihn zu sehen.

Sie machten grade den Soundcheck. Marie sang, wanderte auf der Bühne herum, als sie plötzlich ein bekanntes Gesicht entdeckte. Was machte Micke Bolyos hier? Und warum fühlte sie sich unbehaglich und verlegen?

Er lächelte sie an, sagte hi, mit seinen warmen Augen und guckte ihr aufmerksam zu.
Als die Musik aufhörte ging er rüber zu Pelle.

Marie stand am Buffet und nahm sich was zu trinken.
„Hallo“, sagte Micke plötzlich neben ihr.
„Hallo! Möchtest Du auch Wasser?“ fragte sie schüchtern.
„Klar, danke. Wie geht’s Dir?“
„Prima und Dir?“ Marie reichte ihm einen Becher Eiswasser.
„Australien ist toll, ich war vorher nie hier.“ Er trank schnell und durstig aus. Marie merkte, wie sie ihn anstarrte. Er war so gut gebaut und männlich.
„Für mich ist es auch der erste Aufenthalt hier“, sprach Marie hastig weiter.
„Sag mal, hast Du Lust mit mir später auf Sightseeing-Tour zu kommen? Bei meinem Hotel kann man private Fahrer mieten, die einem wirklich individuell die Gegend und Plätze zeigen.“ Micke hielt förmlich den Atem an, als er auf Marie’s Antwort wartete.

„Kommt sonst noch wer mit?“ Ihre Stimme war nicht ganz sicher.
Micke sah sie an. „Nein, nur Du und ich, wenn Dir das recht ist.“
Jetzt wurde Marie rot. „Okay.“
„Ich hol Dich um 7 Uhr vor dem Hotel ab.“
„Gut.“

Sie schaute ihm nach und er drehte sich noch ein paar Mal um. Jedes Mal klopfte Marie’s Herz schneller.

Die Proben gingen weiter. Marie befand sich in einer Art Schwebezustand. Sie sang the big love und dachte bloss an Micke. War er etwa auch wegen IHR nach Australien gekommen?

Bevor er wieder weggegangen war, hatte er mit niemand anderem mehr geredet, ausser mit Pelle.

Jeder der Band hatte voll mitgekriegt, was da zwischen Marie und Micke abgelaufen war.

Per machte sein Pokergesicht und war hin- und hergerissen, zwischen Angst, Eifersucht, Wut und widerwilliger Hoffnung, Marie könnte nun Mister Right gefunden haben.

Marie und Micke verbrachten eine himmlische Zeit. Sie redeten Non-Stop, lachten, flirteten. Dies alles mit instinktivem Wissen, dass sie nun nicht mehr allein durchs Leben gehen mussten.

Micke brachte Marie ins Hotel, bis vor die Zimmertür.
„Es war genauso wie ich es mir vorgestellt hatte“, sagte er leise.
„Wie meinst Du das?“ fragte sie verwundert.
„Du bist immer noch die Frau, die ich in meiner