Fanfiction

En mazarin, Ã

Autor: Madame F.

bewusst, dass nun wieder zwei Wochen vergehen w�rden, bis sie sich sahen.
Ersch�pft, aber gl�cklich stieg Marie am n�chsten Mittag in den Flieger. Per hingegen bereitete sich schon auf den n�chsten Auftritt in Helsingborg vor, auch wenn er das nur �u�erlich tat. Seine Gedanken blieben die ganze Zeit �ber bei Marie. Vergiss mich nicht. ;-), lautete seine SMS, die sie bekam, als sie in Stockholm gelandet war und ihr Handy wieder eingeschaltet hatte. Wie konnte er glauben, dass sie ihn vergessen w�rde, fragte sie sich gedankenverloren. Wo er doch die ganze Zeit in ihrem Kopf umher geisterte.�

Entnervt legte Marie die Kopfh�rer zur Seite. Das h�rte sich irgendwie nicht so an, wie es eigentlich sollte. Sie suchte die L�SCHEN-Taste auf dem Mischpult, um dieses Arrangement sofort wieder aus ihrem Ged�chtnis zu streichen. Alleine machte ihr das Aufnehmen neuer Songs eigentlich keinen Spa� mehr, aber bis Micke wieder nach Hause kam, w�rde es wohl noch ein paar Stunden dauern und so lange hatte sie nicht warten wollen.�

Sie �rgerte sich �ber sich selbst, dass sie nicht gewartet hatte und dieses neue Lied nun einen faden Beigeschmack hinterlassen hatte. Aber sie war sich sicher, dass Micke mit Sicherheit noch eine gute Idee haben w�rde.�

Sie ging in die K�che und setzte einen Tee auf, in der Zwischenzeit begann sie, die Zimmer ihrer Kinder aufzur�umen, die noch in der Schule waren. Josefin hasste es, wenn ihre Mutter in ihrem Zimmer Ordnung schaffte, als Marie daran dachte, musste sie unweigerlich schmunzeln.

Der Gedanke an Per kam wie jeden Tag ganz von alleine. Seit fast einem Monat hatte sie nun nichts mehr von ihm geh�rt. Sie machte es sich auf dem Sofa bequem, w�rmte ihre H�nde an der Teetasse, obwohl es Hochsommer war und drau�en und drinnen ausreichend warm. Zum Stockholm-Konzert hatte sie nicht gehen k�nnen und sie glaubte immer noch, dass Per wohl dachte, dass sie absichtlich nicht gekommen war.�

Sie hatte mehrfach versucht, ihn an diesem Tag anzurufen, aber sein Handy war abgeschaltet. Am Ende begn�gte sie sich mit seiner Mailbox, auf die sie eine ziemlich wirre Nachricht gesprochen hatte. Kein Wunder, dass er sauer auf sie sein musste und sich nicht meldete.�

Jetzt war es Ende August, seine Tournee war schon lange zu Ende und er war in der Zwischenzeit mit seiner Familie im Urlaub, wie sie aus der Presse erfahren hatte. Allein der Gedanke daran, wie er mit �sa am Strand lag und mit Gabriel Sandburgen baute, versetzte ihr Stiche.�

W�hrend sie auf der Couch lag und auf das leblose Handy starrte, �berlegte sie, ob sie ihn anrufen sollte. Doch ihr Stolz hinderte sie wieder einmal daran. Es war an ihm, sich zu melden, er war dran, nicht sie, dachte sie trotzig. Und doch hatte sie solche Sehnsucht nach ihm. Nach seinen gro�en, weichen H�nden, seinem warmen Atem, seinen zarten Ber�hrungen. Warum nur meldete er sich nicht?

Sie konnte ja nicht ahnen, dass Pers Leben in der Zwischenzeit eine Wendung erfahren hatte. Er hatte gedacht, dass er vorsichtig genug gewesen sei, doch �sa war hinter seine Aff�re gekommen. Sie wusste nicht, wer sie war, aber sie wusste, dass sie existierte. Sie hatte einen Vermerk des Hotels gefunden, in dem die Nutzung einer kleinen Suite aufgef�hrt war. Sie hatte ihn gefragt, um was es da ging, doch er log mehr schlecht als recht und �sa wusste schnell was los war.�
Per haderte mit sich, taumelte zwischen Wahrheit und Leugnen. Einerseits war er froh, dass die Sache von alleine aufgeflogen war, aber �sa nicht wusste, dass es Marie war - das h�tte ihr den Rest gegeben. Andererseits war er mehrfach kurz davor gewesen, ihr alles zu gestehen.�

Doch sie war gro�artig gewesen. Hatte ihm verziehen und darum gebeten, sich eine zweite Chance zu geben. Was sollte er anderes tun, als JA sagen? Er war mit ihr immerhin schon fast 20 Jahre zusammen. Seit dem letzten Konzert der Tour war es f�r beide ein Wechselbad der Gef�hle gewesen. Sie hatten sich immer wieder heftig gestritten, danach noch heftiger geliebt und wieder vers�hnt. Beide waren so ausgelaugt davon, dass der Urlaub gerade recht kam. Sie nutzten ihn, um sich auszusprechen und kamen sich so wieder n�her.

Umso schlechter f�hlte sich Per, weil seine Gedanken die meiste Zeit �ber immer noch bei Marie waren. Er hatte es nicht gewagt, sie anzurufen. Er f�hlte sich wie ein mieser Feigling ihr gegen�ber. Wo er sich doch nichts sehnlicher w�nschte, als wieder ihren schnellen Atem zu sp�ren und zu h�ren. Ihre Beine, die sich um ihn schlangen und ihre Finger, die sich in seinen R�cken krallten, wenn die Lust am gr��ten wurde.�
Doch viel l�nger konnte er sich nicht herausreden. Weder seiner Familie, noch Marie gegen�ber. Er wollte unbedingt reinen Tisch machen, nur wusste er nicht, wie und zu Gunsten von wem.


Als er die B�ros der EMI verlie� und sich kurz dar�ber freute, dass die zwei Auftritte in Norwegen und Finnland klappen w�rden, entschied er sich, direkt bei Marie vorbei zu fahren. Er sah auf die Uhr. 16.30 Uhr. Hoffentlich w�rde er sie antreffen. Wenn sie mit ihrem Boot drau�en war, war es hoffnungslos, auf sie zu warten. Manchmal kamen sie erst sp�t abends wieder zur�ck und er wollte �sas Geduld nicht zu sehr strapazieren, auch wenn es in ihren Augen "nur" Marie war.�

Er parkte den Wagen auf der Stra�e und schritt die lange Einfahrt hinauf. Er konnte die Autos sehen, vielleicht hatte er Gl�ck und w�rde sie erwischen. Ihr Gesicht, wenn sie ihn sah, konnte er sich jetzt schon vorstellen und es gefiel ihm nicht wirklich.

Nachdem er drei Mal geklingelt hatte und niemand reagiert hatte, drehte er schon ab. Doch dann entschloss er sich, so weit es m�glich war, um das Haus zu gehen. Als er den Blick schweifen lie�, konnte er sehen, dass jemand da war. Und auch, wenn er nur einen Schatten sah, er wusste, dass es Marie war. Und sie musste alleine sein, sonst h�tte schon l�ngst jemand ge�ffnet. Anscheinend wollte sie ihn also nicht sehen. Er konnte es ihr nicht ver�beln.

Er ging wieder zur Eingangst�r und klopfte. "Marie, ich wei�, dass du da bist. Mach' doch bitte auf", sagte er sehr laut Keine Reaktion. "Ok, wie du willst. Ich werde mich jetzt hier hinsetzen und warten, bis du aufmachst." Er hatte sich kaum hingesetzt, als sich die T�r �ffnete. "Glaub' ja nicht, dass ich wegen dir aufgemacht habe. Aber die Nachbarn…du wei�t ja. Komm' rein." Sie hielt die T�r auf und deutete ihm mit einer Geste, hinein zu gehen. Er wollte sie umarmen, als sie sie geschlossen hatte, doch sie neigte den Kopf und entzog sich mit einer geschickten Drehung seiner Ber�hrung, nach der sie sich wochenlang so gesehnt hatte.�

Sie f�hrte ihn in die K�che. "Du wei�t also noch, wo ich wohne. Wie beruhigend", entgegnete sie ihm sarkastisch. Per verzog das Gesicht und Marie wusste, dass etwas nicht stimmte. Aber wenn er nicht selbst damit rausr�ckte, w�rde sie ihn auch nicht fragen.

Er legte seine H�nde auf die Arbeitsplatte und starrte geistesabwesend aus dem Fenster, w�hrend Marie in einigen Metern Entfernung am T�rrahmen lehnte. Sie �berlegte sich, welches Ausma� die Nachricht haben k�nnte, die er ihr mitteilen wollte, aber wohl nicht konnte. Sie versuchte, sich auszumalen, was das Schlimmste w�re, was er ihr sagen konnte, oder auch das Beste. Die Stille kam ihr wie eine halbe Ewigkeit vor.�

"�sa hat einen Zettel vom Hotel gefunden und gut l�gen konnte ich noch nie", begann er schlie�lich. "Das war kurz nachdem wir uns das letzte Mal gesehen haben. Sie wei�, dass es eine "Andere" gibt, aber sie wei� nicht, dass du es bist." Das Wort "Andere" hatte besonders betont und bis der Satz �ber seine Lippen kam, hatte er noch �berlegt, ob er ihn in Gegenwartsform oder Vergangenheit aussprechen sollte. "Was bedeutet das?" "Ich habe harte Wochen hinter mir, wir haben viel gestritten, uns vers�hnt, uns ausgesprochen. Ich habe ihr noch nichts versprochen. Sie wollte gar nicht wissen, was mir die "Andere" bedeutet, oder ob ich sie verlassen werde. Sie wei� wohl, dass ich mich auf jeden Fall entscheiden werde. Komische Situation." "Was hei�t das?", wiederholte Marie ihre Frage, auf die sie immer noch keine Antwort erhalten hatte.�

"Vielleicht hei�t das, dass wir etwas Abstand gewinnen sollten und uns �berlegen sollten, ob wir unsere Familien wirklich aufgeben k�nnen?" Dann erf�llte wieder Stille den Raum.�